George Clooney nennt Kamala-Harris-Nominierung „Fehler“ – erneute Kritik an Demokraten-Strategie

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George Clooney
George Clooney Über Bidens Ausstieg Quelle: Youtube

George Clooney hat in einem Interview scharfe Kritik an der Entscheidung der Demokratischen Partei geübt, Kamala Harris als Ersatzkandidatin für Joe Biden bei der US-Präsidentschaftswahl im vergangenen November ins Rennen zu schicken. Laut Clooney sei dies ein „Fehler“ gewesen – auch wenn er weiterhin hinter seinem eigenen öffentlichen Appell steht, Biden zum Rückzug aus dem Wahlkampf zu bewegen.

Der Schauspieler hatte im Juli in einem viel beachteten Gastbeitrag in der New York Times gefordert, Biden solle die Kandidatur abgeben. Unter dem Titel „Ich liebe Joe Biden. Aber wir brauchen einen neuen Kandidaten“ argumentierte Clooney damals, der Präsident könne „den Kampf gegen die Zeit“ nicht gewinnen.

Kurz darauf zog Biden tatsächlich seine Kandidatur zurück und machte Platz für seine Vizepräsidentin Kamala Harris – ohne parteiinterne Vorwahlen. Diese verlor anschließend die Wahl gegen Donald Trump.

„Der Fehler war, Kamala in diese Rolle zu drängen“

In einem Interview mit CBS sagte Clooney nun, er würde seinen Meinungsbeitrag „wieder genauso schreiben“, betonte aber, dass er sich eine offene Vorwahl gewünscht hätte:
„Wir hatten die Chance. Lasst uns das testen, schnell und transparent.“

Die Nominierung von Harris sei problematisch gewesen, weil sie „gegen ihre eigene Vergangenheit antreten musste“. Es sei schwer, im Wahlkampf glaubhaft zu sagen: „Ich bin nicht mehr diese Person.“ Dies habe Harris vor eine „extrem schwierige Aufgabe“ gestellt.

Kritik von Hunter Biden

Für seine Aussagen erntete Clooney unter anderem heftige Worte von Hunter Biden. In einem Interview mit dem YouTube-Kanal Channel 5 with Andrew Callaghan warf der Sohn des ehemaligen Präsidenten Clooney vor, die geistige Verfassung seines Vaters übertrieben negativ dargestellt zu haben. Auf die Frage, warum Clooney sich überhaupt eingemischt habe, reagierte Hunter Biden mit Schimpfwörtern und fragte provokativ: „Warum muss ich dir zuhören?“

Clooneys Zweifel an Bidens Fitness

Bereits in seinem Meinungsbeitrag hatte Clooney geschrieben, der Biden, den er drei Wochen zuvor bei einer Spendenveranstaltung getroffen habe, sei nicht mehr derselbe wie 2010 – „nicht einmal mehr der Joe Biden von 2020“.
Auch im TV-Interview verwies Clooney auf Bidens schwache Debattenleistung gegen Trump, die damals Sorgen über die Fitness des 81-Jährigen ausgelöst hatte.

Kamala Harris blickt weiter nach vorn

Kamala Harris selbst hatte in einem Interview mit der BBC im vergangenen Monat erklärt, sie könne sich durchaus vorstellen, erneut für das Präsidentenamt zu kandidieren. Sie sei zuversichtlich, dass es in naher Zukunft eine Frau im Weißen Haus geben werde.

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