Hollywood kann hart sein – aber ein Boxring ist härter. Das musste Sydney Sweeney am eigenen Kopf erfahren: Beim Dreh ihres neuen Films „Christy“, in dem sie die legendäre Boxerin Christy Martin spielt, hat sich die Schauspielerin eine Gehirnerschütterung zugezogen.
Und nein, das war kein überambitionierter Stuntman oder ein schlecht platzierter Requisiteur – das war echter Körpereinsatz.
Wenn Schauspiel zur Vollkontakt-Sportart wird
In einem Interview mit dem Guardian erzählte Sweeney, dass die Kampfszenen „alle echt“ waren. Kein CGI, keine Tricks, keine Body Doubles – einfach zwei Frauen, die sich ordentlich auf die Mütze gaben. „Jeder Kampf, den man sieht, ist echt. Wir schlagen uns wirklich. Ich hatte Gehirnerschütterungen, es gab blutige Nasen … ich habe es geliebt!“, sagt sie mit einem fast beunruhigenden Enthusiasmus.
Ihre Gegenspielerin in der Szene: Naomi Graham, die im Film Laila Ali, die Tochter von Muhammad Ali, verkörpert – und im echten Leben eine Profiboxerin ist. Keine ideale Kombination, wenn man selbst „nur“ Schauspielerin ist. „Sie ist in der Luftwaffe und kämpft für das Team USA – sie hat hart zugeschlagen, und es war sehr, sehr real“, erzählt Sweeney. „Durch sie habe ich meine Gehirnerschütterung bekommen.“
„Ich glaube, ich hab die Runde gewonnen!“
Trotz Blessuren blieb die Schauspielerin erstaunlich gelassen – fast euphorisch. Zwischen den Takes soll sie lachend gesagt haben: „Ich glaube, ich habe die Runde gewonnen!“ Der Adrenalinkick scheint also stärker gewesen zu sein als der Schmerz.
Für Sweeney war das alles mehr als nur eine Rolle. Sie wollte die Geschichte von Christy Martin spürbar, greifbar und authentisch machen – auch wenn das bedeutete, selbst einstecken zu müssen.
Warum Sweeney sich in Christy Martin wiederfindet
Christy Martin war zwischen 1989 und 2011 eine der bekanntesten Boxerinnen der Welt – und wurde 2020 in die International Boxing Hall of Fame aufgenommen. Eine Frau, die sich in einer männerdominierten Welt durchboxte, im wahrsten Sinne des Wortes.
Bei der „Variety’s Power of Women“-Gala sprach Sweeney offen darüber, warum ihr die Rolle so viel bedeutet:
„Ich bin keine Kämpferin im Ring, aber ich erkenne etwas von mir selbst in Christy Martin. Ich weiß, wie es sich anfühlt, unterschätzt zu werden – wenn andere dich definieren, bevor du dich selbst definieren kannst. Ich weiß, wie es ist, beweisen zu müssen, dass du es verdienst, hier zu sein, gesehen zu werden, ernst genommen zu werden.“
Zwischen Schmerz und Stolz
Ob blaue Flecken, Nasenbluten oder Gehirnerschütterung – Sydney Sweeney scheint die physischen Folgen eher als Ehrenzeichen zu sehen. „Ich habe es geliebt!“, sagt sie, als hätte sie gerade einen Preis gewonnen und nicht eine Kopfverletzung.
Vielleicht ist das die Energie, die sie mit Christy Martin verbindet: den unerschütterlichen Willen, sich durchzubeißen – im Ring, vor der Kamera und im echten Leben.